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Studie – Älter werden im Chor

Die spannenden Ergebnisse einer Studie, welche aus der Arbeit am SSZZ hervorgegangen ist, liegen vor!
Und so begann es: Den Tränen nahe sitzt die 72jährige Chordame vor mir. Sie macht sich grosse Sorgen, ob sie  wegen ihrer Stimmstörung vielleicht nicht mehr in ihrem Chor weitersingen kann. Sie entschuldigt sich, dass es ihr so wichtig ist, obwohl sie ‘nur’ in einem Dorfchor singt.

Dieses und auffallend viele weitere Beispiele aus dem Alltag des SSZZ haben bei mir Fragen aufgeworfen: Weshalb ist oft ein sehr grosser Leidensdruck da, wenn ältere Chorsingende Stimmprobleme haben? Trügt der Schein, oder ist das Leiden grösser, als wenn junge Chorsingende mit Stimmproblemen zu uns kommen?

Prof. Dr. Sarah Chiller, Leiterin Forschung an der Kalaidos liess sich für diese Frage begeistern. Und so nahmen wir die Studie zusammen in Angriff. Wir fragten uns, welches die Beweggründe für die Teilnahme am Chor sind (musikalische, soziale oder logistische), ob sich diese Beweggründe mit zunehmendem Alter ändern und ob der Stellenwert des Chors mit dem Alter zu- oder abnimmt. Befragt wurden 495 aktive Chormitglieder zwischen 16 und 91 Jahren. Die Resultate zeigen, dass die Hauptgründe für das Singen im Chor (Freude am Singen, Freude an der Gruppe, Niveau des Chores, Weiterentwicklung der Singstimme) altersunabhängig sind. Weniger zentrale Beweggründe (Bekanntschaften im Chor, Auftrittsmöglichkeiten, die Wahl eines bestimmten Werks) nehmen mit dem Älterwerden zu. Ebenfalls steigt die Relevanz des Chores mit zunehmendem Alter. Die Diskussion zeigt Möglichkeiten auf, wie das Potenzial der älteren Chormitglieder genutzt werden kann.

Auf unserer Seite Forschung können Sie den Artikel der Schweizer Musikzeitung und den vollständigen Forschungsbericht einsehen. Die Forschungsresultate bestärken uns, am SSZZ weiterhin jede Stimmstörung – auch jene von älteren Chorsingenden – ernst zu nehmen. Link zu den Ergebnissen

Barbara Böhi

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